Die Sarkiptesräude des Hundes, auch als canine Skabiose, Körperräude oder einfach nur Räude bezeichnet, ist eine stark juckende, durch die Räudemilbe „Sarcoptes canis“ verursachte Hauterkrankung. Sie ist hochgradig ansteckend und wird durch direkten Kontakt von Tier zu Tier übertragen. In der Umwelt überlebt die Sarkoptesmilbe nur wenige Tage.

Der Parasit lebt in den oberen Hautschichten, in die er Tunnel gräbt, dort seine Eier ablegt, die sich über mehrere Stufen zur adulten Milbe entwickeln. Die kurzbeinige Grabmilbe befällt in der Regel den Hund, gelegentlich können aber auch Katzen betroffen sein. Und auch der Mensch kann sich am Hund anstecken - Ungefähr 60 % der Tierbesitzer, die eng mit einem erkrankten Tier zusammenleben, infizieren sich ebenfalls. Juckender Hautausschlag an Armen und Rumpf ist typisch. Zum Glück heilen die Stellen innerhalb von 4 Wochen spontan ab, nachdem das Tier entsprechend behandelt wurde.

 

 

Foto: Hund im Bett - ungefähr 60 % der Tierbesitzer, die eng mit einem erkrankten Tier zusammenleben, infizieren sich ebenfalls.

 

Symptome:

Die ersten Symptome der Erkrankung sind Hautrötungen und das Auftreten von Pappeln, die meist zuerst an den Ohrenrändern, dem Bauch und den Beinen auftreten und sich von dort schnell über den gesamten Körper ausbreiten können (generalisierte Form). Durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Milbenkot in den Grabtunneln wird ein massiver Juckreiz ausgelöst, der das Tier so belasten kann, dass es zum Gewichtsverlust kommt. Durch den quälenden Juckreiz kratzen sich die Tiere derart intensiv, dass die Haut mit starker Krustenbildung und Hautverdickung reagiert. Schnell kommt es dann zur chronischen Hautentzündung mit haarlosen Stellen, die wie Mottenfraß aussehen und sich immer mehr ausbreiten.

Aufgrund der Symptome kann die Erkrankung leicht als Allergie fehlinterpretiert werden.

Diagnose:

Da durch die Überempfindlichkeitsreaktion auf den Milbenkot nur wenige Milben ausreichen, um ein massives Krankheitsbild zu verursachen, ist die Diagnosesicherung durch Milbennachweis im Hautgeschabsel oft schwierig. Es sollten auf jeden Fall mehrere Geschabsel genommen werden - bei negativem Befund kann ein Sarkoptesbefall nicht ausgeschlossen werden. Umgekehrt reicht der Fund einer einzigen Milbe aus, um die Räude nachzuweisen.

Auch eine Blutuntersuchung kann die Verdachtsdiagnose bestätigen. Bei Hunden mit Räudebefall wird ein erhöhter Serumspiegel an Sarkoptes - spezifischen Antikörpern nachgewiesen.

Im Verdachtsfall kann auch eine diagnostische Therapie zu Hilfe genommen werden.

Typische Hautveränderungen beim Tierbesitzer liefern ebenfalls wichtige Hinweise.

 

Therapie:

Bei der generalisierten Form der Körperräude sollte der gesamte Hund in einer antiparasitären Lösung gebadet werden. Oft ist es hilfreich, den Patienten zuvor komplett zu scheren. Die konsequente Behandlung zieht sich über mindestens 4 - 6 Wochen hin.

Im Anfangsstadium bzw. bei milderer Verlaufsform der Skabiose kann auch die Behandlung mit entsprechenden Spot on - Präparaten erfolgreich sein.

Alle Kontakttiere sollten mitbehandelt werden, auch wenn sie keine Symptome zeigen. Diese Tiere sind häufig sogenannte „stille Träger“, die selbst nicht sichtbar erkranken, aber für andere Hunde eine Ansteckungsquelle darstellen.

Auch wenn die Grabmilben ohne Wirtstier in trockener Umgebung nur kurze Zeit überleben können, ist es sinnvoll, häufig benutzte Liegeplätze mit antiparasitären Sprays zu behandeln und die Hundedecken gründlich zu waschen.

Um den quälenden Juckreiz des Patienten zu lindern, ist die kurzfristige Gabe entsprechender Kortisonpräparate sinnvoll.

Auch das Zufüttern eines Nahrungsergänzungsmittels, das hochdosiert ungesättigte Fettsäuren im therapeutisch wirksamen Verhältnis zueinander enthält (z. B. Viacutan), hat sich bewährt. Diese Präparate stärken die Abwehrkräfte der Haut und fördern effektiv die Regeneration von Haut und Haarkleid.

 

Prognose:

Bei konsequenter Therapie ist die Prognose in der Regel gut.

 

 

 

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